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Zaubertrank

Samstag, April 17th, 2010 | Author:

Krank sein ist ein fürchterlicher Zustand. Man sagt mir nach, dass ich bei einer Erkältung fast so wehleidig werde wie ein Mann. Krankheit verleitet einen zudem zu den absurdesten Verhaltensmaßnahmen und gedanklichen Verirrungen, wie hier nachzulesen ist. Früher habe ich mich hypochondrisch den Versprechungen der Pharmaindustrie anheim gegeben, doch nun habe ich die wirkungsvollste Behandlung  gefunden, die es gibt.

Man nehme morgens ein Gläschen selbstaufgesetzten Johannisbeerlikör – wir nennen ihn liebevoll “Zaubertrank”, da er besoffen machen, Krankheiten heilen und das Liebesfeuer entfachen kann – zur Anregung der Durchblutung und zur Zuführung von Vitaminen und wertvollen Antioxidantien. Abends hilft ein Gläschen kroatischen Schnaps zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen im Mundraum. Und schon ist man fast wieder gesund! :-)

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Frühling!

Donnerstag, März 25th, 2010 | Author:

So ein Ärgernis, da habe ich doch glatt meine Sonnebrille vergessen, und das ausgerechnet heute, wo ich sie so dringend gebraucht hätte! :-)

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Bambushüttenträume

Donnerstag, Februar 04th, 2010 | Author:

Dies sollte nie ein Jammerblog sein, sondern einen humorvoller schriftlicher Blick auf das Leben. Leider ist mit dem Verlust meiner Wahlheimat God-City, dem Abbruch des sinnlosen Studiums, dem Verlust von Jobs und Zukunftsperspektiven auch der Humor etwas verlustig gegangen.

Um mein Elend nicht wie viele andere Depressive ellenlang auf irgendwelchen Bahnschienen auszubreiten, habe ich die Beine in die Hand genommen und mit Sport und Therapie gegengesteuert. Der Gedanke, eventuell Psychopharmaka nehmen zu müssen, führte zu einer spontanen Schockheilung. Ich nehme nicht mal Aspirin wenn ich Kopfschmerzen habe.

Alternative: Jeden Tag eine Stunde spazieren, Omega-3-Fettsäuren in medizinischen Dosen (in Ländern in denen viel Fisch gegessen wird gibt es kaum Depressionen, und Studien belegen mittlerweile eine deutliche antidepressive Wirkung) und Akupunktur. Das Schwierigste ist dabei wohl, die Angst vor der Zukunft zu verlieren und die Dinge so zu nehmen wie sie eben kommen.

Mittlerweile habe ich beschlossen viel Geld und Zeit zu investieren und noch einmal ein neues Bachelorstudium im Fach Psychologie zu beginnen (nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass man tatsächlich die knallharte Wissenschaft mit biologischen und neurologischen Aspekten lernt, und kein Hausfrauenwischiwaschi!). Bis dahin nutze ich die Zeit, um die Dinge zu tun, die man sonst wohl nie tun kann:

  • Theater spielen (gestern war die Premiere, es ist aufregend, und ich habe so etwas wie eine kleine Familie gefunden ;-) Wir spielen diese Woche jeden Abend, ständig sind Leute um einen und die Zeit vergeht wie im Flug)
  • Lieder schreiben und komponieren (ich werde schon von betrunkenen Semistars angesprochen, die mir begeistert um den Hals fallen und schwören, dass sie mich “ganz groß” machen werden… ;-) Immerhin, demnächst wird ein Demo aufgenommen und Kontakte entstehen…)
  • bei einem TV-Beitrag mitspielen (dafür geht es auf die Phillipinen! Zuerst habe ich mir Sorgen um das Geld gemacht und mich vor dem Flug gefürchtet und vor dem Drehstress. Aber nun habe ich beschlossen, noch eine Woche länger da zu bleiben. Ich werde ganz allein am anderen Ende der Welt in einer Bambushütte in einem kleinen Fischerdorf wohnen, vor Hitze eingehen, Cocktails schlürfen, meine Zehen in den Sand graben, jede Menge exotisches Zeug mit Reis essen und mit einem stinkenden Moped durch den Urwald tuckern; Wasserfälle und Tiere bestaunen, Nichtstun und vielleicht einfach da bleiben…;-) )

Es wird also viel zu berichten geben. Wie es wird und was aus mir wird, weiss ich noch weniger als vor einem Jahr, aber ich glaube ich finde Gefallen daran. Vielleicht habe ich doch zu viel geplant und zu wenig gewagt…

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Ein neuer Anfang

Mittwoch, Februar 03rd, 2010 | Author:

Das Problem beim Bloggen ist, dass man im Grunde doch nicht schreiben kann, was man will. Zumindest dann nicht, wenn Freunde, Kollegen und Verwandte die URL kennen. Es ist auf keinen Fall so, dass ich das Bedürfnis hätte, tüchtig über alle meine Lieben herzuziehen oder öffentlich in die Tiefen meines Sexuallebens abzutauchen. Nur muss man selbst über die kleinsten Kleinigkeiten Stillschweigen bewahren, da sich sonst jemand auf die Füße getreten fühlt.

Wenn man zum Beispiel zum Tee besucht wird, gibt es Frauen, die beim Reden den Faden des Teebeutels ein Dutenzendmal um den Henkel der Tasse wickeln. Statt nach drei Stunden Quatschen und sieben Tassen Tee das Zeug einfach in die Spülmaschine zu stellen, ist man anschliessend noch eine halbe Stunde beschäftigt, die Teebeutel wieder abzuwickeln. Darüber darf man sich dann aber nicht amüsiert schriftlich äußern, da betreffende Freundin sofort weiss, dass sie gemeint ist, und unglaublich beleidigt ist. Beteuerungen, dass man das Ganze eher allgemein gemeint hat und sich wirklich nicht daran stört und deswegen auch nichts gesagt hat und überhaupt nichts lieber tut als mit ihr stundenlang Tee zu trinken und sowieso selbst schuld ist wenn man seinen Gästen ollen Beuteltee vorsetzt, werden nicht akzeptiert und man darf hinfort seinen Tee alleine trinken.

Wenn es also schon so ist, wie soll man dann die Teebeutelfäden des eigenen Lebens, die wirklich wichtigen Dinge, die einen bewegen und dem Leben neue Wendungen geben, literarisch entwirren ohne anzuecken oder sich blosszustellen? Und doch sind für diesen Blog und den geneigten und mir unbekannten oder bekannten Leser doch gerade diese Dinge am wertvollsten. Deswegen soll es im nächsten Eintrag einen kleinen Einblick in meine Spülmaschine geben, auf das was gewesen ist und noch kommen mag.

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Arbeitslos

Montag, November 16th, 2009 | Author:

Jetzt bin ich nicht nur ein Studienabbrecher, sondern auch ein Taugenichts. Mein Chef, auch genannt “der Sonnenkönig” – jetzt darf ich es ja sagen – hatte nach der Probezeit genug von mir. Die Begründung war eher schwammig und die Entscheidung mehr persönlich und aus dem Bauch heraus getroffen, die übrigen Mitarbeiter geschockt und verständnislos. Zum Glück habe ich in den letzten Wochen hart an meiner positiven Einstellung gearbeitet, und daran, das zu nehmen, was kommt. So bin ich nun ganz froh darüber, nicht mehr unter gutsherrlicher Beobachtung zu stehen und frei zu sein für einen Job für den man sich keinen ganz so großen Stock in den A…llerwertesten rammen muss.

Problematisch ist nur, dass ich trotz der herausragenden Leistungen meiner medialen und akademischen Bildung nun wieder eine arbeitslose Studienabbrecherin bin, und der nächste Job vermutlich nicht so prestigeträchtig sein wird. Sehen wir es positiv, es gibt meinem bisher lückenlosen und strebsamen Lebenslauf ein wenig verruchten Charme. Ich fühle mich sehr rebellisch. Noch.

Naja, ganz so cool bin ich dann doch nicht, es verunsichert natürlich und kratzt am Ego, aber vielleicht sollte man sich in einer solch unsicheren Arbeitsgesellschaft nicht so sehr über seinen Job definieren.

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Dream dream dream

Montag, Oktober 19th, 2009 | Author:

“I could make you mine,

taste your lips of wine

every time, night or day

the only trouble is (jewis!),

I’m dreaming my life away…”

Drei Tage Weinladen. Drei Nächte lang Träume voller Weinflaschen, Gläser und roter Flüssigkeit. Morgens um zehn schon den Geschmack von Sekt auf der Zunge, um zu prüfen welcher frischer und besser zur Verkostung geeignet ist. Käse der nach Gülle schmeckt und Käse der nach Urlaub in Frankreich schmeckt. Guter Wein, gutes Geld und gutes Gefühl – bis auf die Träume, die wirr und quälend sind. Ich renne und renne, ohne vorwärts zu kommen, der Atem und die Kraft gehen mir aus, ich bin verwirrt und durstig. Auf meiner Zunge nur der finstere, blutige, trockene Geschmack von Wein.

Ich könnte eine Ausbildung in dem Laden machen, die ich nicht brauche und die mich für zwei Jahre verpflichten würde. Aber dann wäre ich erst mal sicher. Oder einfach das Semester irgendwie rumkriegen, mit schöner Arbeit und ein paar nutzlosen Scheinen, orientieren, einen Schritt zurückgehen um Anlauf zu nehmen für etwas Neues, das mich wegbringt von den Medien und Computern und Ausbeutern und brotlosen Geisteswissenschaften. Denn ich brauche Brot. Brot und Wein.

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Studienabbrecher

Montag, Oktober 19th, 2009 | Author:

Studienabbrecher sind ziellose, faule, lebensunfähige und rückgratlose Aufgeber. Natürlich habe ich meine Freunde immer getröstet wenn sie nicht mit ihrem Studium zurechtkamen. “Wenn du sicher bist dass es das nicht ist, dann macht es ja keinen Sinn. Was möchtest du denn stattdessen machen?” Aber insgeheim wusste ich natürlich, dass man sein Studium nicht abbrechen darf.

Tja, da beisst sich die Katze in den Schwanz, wie man so schön sagt. Oder auch: Man soll am Tag nicht vor dem Abend lieben (J. Malmsheimer). Oder auch: Pral erst, wenn du heimreitest (Old Shatterhand).

Mein soeben begonnenes Studium erfüllt zur Zeit nicht den geringsten Zweck für mich oder meine Zukunft. Es geht einfach nicht. Bad luck. Wie meine Mutter sagen würde. Oder war es mein Vater? Denn vor nicht einer Woche habe ich 680 Euro an die Universität überwiesen, vor einem Monat bin ich umgezogen und die letzten drei Monate habe ich mit Wohnungssuche und Renovierung verbracht. Mein Freund ist dabei seinen Job aufzukündigen und meine Karriere- und Zukunftsvorstellungen verflüchtigen sich gerade wie eine Pfütze Benzin.

Und überhaupt, was sage ich den Leuten beim Klassentreffen, denen ich immer beweisen wollte dass eben DOCH, TROTZDEM was aus mir geworden ist?

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Das Klavier und der Hund

Dienstag, Oktober 13th, 2009 | Author:

Ich habe ein pinkes Klavier. Richtig pink. So pink wie ein schamhafter Flamingo oder eine wütende Zuckerwatte. Dieses Klavier steht in meinem Elternhaus, welches gerade verwaist ist, weil mein Vater im Ausland weilt. Nach langer Suche fand ich ein Transportunternehmen, welches das Klavier für schlappe 200 Euro abholen und zu meinem neuen Wohnort bringen würde.

Auch konnte ich den widerwilligen, schlüsselwachenden Nachbarn überzeugen, dem Unternehmen die Türe aufzuschließen. Der Nachbar sträubte sich zunächst, kannte er mich noch als rebellisches verzogenes Kind, dem er wohl zutraute dass es dem eigenen Vater die Bude leerräumen würde. Mich wunderte zwar, was mein Vater in den Augen des Nachbarn mit einem pinken Klavier sollte, aber mit Engelszungen schaffte ich es, ihn zur Mitarbeit zu überreden.

Das Klavier wurde nach einigem hin und her schließlich gestern mit zwei Stunden Verspätung abgeholt, und sollte heute morgen zwischen sechs und acht Uhr geliefert werden. Um halb vier schreckte ich aus dem Schlaf: “Sie sind schon da!” Waren sie natürlich nicht, und ich schlief wieder ein. Um sechs Uhr stand Io auf. “Sind sie schon da?” “Nein.” Die nächsten beiden Stunden verbrachte ich in unruhigem Halbschlaf, ohne jedoch von der Klingel geweckt zu werden. Dann schellte mein Handy. Eine SMS von Io: “Vergiss nicht den Jungs ein bisschen Trinkgeld zu geben.” Na vielen Dank für die Info. Nun war ich wach, wenn auch in desolatem Zustand.

Schliesslich riefen sie um halb neun an, sie wären dann in zwanzig Minuten da. Nach einer Weile schellte es und ein dreckigweisser Sprinter mit zwei schlecht-tättowierten Möbelpackern stand vor der Tür. In dem Sprinter stand ein brauner Holzkasten und ein sorgsam zugedecktes Klavier, also meins. Einer der Möbelpacker stand im Heck und hielt ein abgefallenes Holzstück von dem braunen Kastending in der Hand. Erwartungsvoll sah ich ihn an.

“Keine Sorge,” sagte der, “das kann man wieder dranstecken.” Sorgen machte ich mir nicht, war ja deren Sache. Außerdem wusste ich ja dass man es wieder dran stecken konnte. Woher bloss? Ich sah ihn weiterhin erwartungsvoll an, als er auf einmal begann, das Holzding abzuschnallen. Schreckliches schwante mir.

“Äh!!!!!! Moment mal! Das ist nicht mein Klavier!”

“Wie, dat is nich ihr Klavier?”

“Das ist nicht mein Klavier!”

“Dat hat uns der Nachbar gezeigt und dat stand da im Flur.”

Ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, dass das diese Verwechslung möglich war, geschweige denn hatte ich mich an das Teil erinnert. Die Möbelpacker hatten das alte, kaputte Harmonium meines Vaters (mit Blasebalg und Registern, Eiche, Anfang 20tes Jahrhundert), welches dieser in jungen Jahren vom Sperrmüll gerettet hatte und welches nun höchstens noch als nostalgisches Dekostück zu gebrauchen war, eingepackt und Hunderte von Kilometern zu mir gebracht.

“Ham wer ja auch gefracht, dat is doch kein Klavier, dat is ne Orgel! Aber der sachte hier gibts kein anderes. Wieder mitnehmen könn wer dat jetz nich.”

Man hätte mich ja mal anrufen können wenn man sich unsicher gewesen wäre. Schliesslich hätte im Auftrag ganz eindeutig “Anfängerklavier” stehen müssen. Jetzt haben wir eine leere Wand im Wohnzimmer, eine leere Wand im Elternhausflur, ein pinkes, einsames Klavier im zugigen Flur eines einsamen Hauses, ein kaputtes Liebhaberstück meines ahnungslosen Vaters im winzigen versifften Kellerraum, und ich 170 Öcken weniger im Portemonaie, zusammen mit dem Versprechen in die hohle Hand dass man die Sache schon irgendwie regeln würde. Maßloser Ärger, und dann ruft auch noch Ios Mutter an und sagt dass der alte, heissgeliebte und treue Familien-Hund eingeschläfert werden musste.

Lächeln, heute ist ein schöner Tag.

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Ich hasse einkaufen

Samstag, Oktober 10th, 2009 | Author:

Ich hasse Einkaufen. Gibt es eine größere Strafe als sich ein neues Kleidungsstück kaufen zu müssen? Mit der Zivilisation haben wir Menschen uns auch den unliebsamen Zwang aufgehalst, unabhängig vom Geldstand im Portemonaie regelmäßig Bekleidungsausstatter aufzusuchen um dort ein Kleidungsstück zu finden, das

  • seinen Zweck erfüllt
  • zu unserer Persönlichkeit und unserem Geldbeutel passt
  • trotzdem andere Menschen nicht erschrickt und
  • möglichst nicht völlig unvereinbar mit der augenblicklichen Mode und der sonstigen eigenen Kleidungsausstattung ist.

Es gibt natürlich kein Kleidungsstück, das alle diese Bedürfnisse erfüllt. (Genauso wie es wahrscheinlich keinen Mann gibt, der das tut, aber wenn es ihn gäbe würde man sicherlich sowieso tot umfallen und hätte nichts davon). Jedenfalls gibt es so ein Kleidungsstück nicht, wenn man es braucht oder sucht. Man findet die Liebe seines Lebens (textilmäßig gesehen), nämlich immer genau dann wenn man

  1. kein Geld hat
  2. zu Hause ein Kleidungsstück ähnlicher Art hat, das seinen Zweck zumindest so gut erfüllt dass man einen Neukauf nicht ohne weiteres rechtfertigen kann
  3. keine Zeit hat
  4. sowieso keinerlei Gelegenheit hat das Objekt der Begierde in nächster Zeit zu tragen und
  5. seine komplette Garderobe erneuern müsste, damit das neue Teil nicht völlig aus dem Rahmen fiele.

Ich bin sowieso schlecht im Einkaufen. Mir mangelt es wahrscheinlich an der genetischen Grundvoraussetzung. Kartenlesen oder logische Probleme systematisch lösen ist überhaupt kein Problem, aber modische Entscheidungen treffen fällt mir schwer. Nicht weil mir nichts steht oder ich keinen Sinn für Farben und Schnitten hätte, vielmehr leide ich gelegentlich an akuter Kaufreue, die ich versuche zu verhindern, indem ich nur das Richtige kaufe, was quasi unmöglich ist.

Dann steht man völlig verwirrt in einem Einkaufszentrum – schwitzend, mit trockener Kehle, unpassend gekleidet, mit schmerzenden Füßen vom ziellosen Herumlaufen und schmerzenden Schultern von der Last des Zeugs welches man unnützer Weise mit sich herumschleppt- und muss sich entscheiden, alle obigen Faktoren in die Erwägung miteinbeziehend. Und dann kommt der schlimmste Teil des Einkaufs, nämlich dann, wenn man unverrichteter Dinge nach Hause fahren muss. Alle physischen und psychischen Leiden, die investierte Zeit und in das in kleinere Notwendigkeiten wie Parkgebühren, Strumpfhosen, Spülmittel und Pizza investierte Geld scheinen umsonst gewesen zu sein, und unheilschwanger hängt die Drohung über einem, dass man das Ganze nochmal durchmachen muss, weil man sich sonst bei jeder Gelegenheit in der zu dünnen Jacke den Hintern abfriert.

Ich weiss wirklich nicht was manche Leute am Einkaufen finden.

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Ruhrpottblues 2

Montag, September 07th, 2009 | Author:

Kurt hatte Donnerstag einen schlechten Tag. Zumindest nehmen wir das an, da er uns per Bassregler eine mehrstündige und leider sehr geräuschvolle Fussmassage verpasst hat. Möglicherweise war es aber auch nur die Einleitung zum Wochenende. Ich weiss nicht ob es gut oder schlecht ist, dass Kurt sich zumindest an die Ruhezeiten hält und nach zehn sowie Sonntags leise dreht, hören tut man das Gewummer nämlich leider immer noch. Auch als ich Samstag morgens um sechs Uhr wach wurde und Gewummer vernahm, platzte mir fast der Kragen, obwohl es nicht sehr laut war, nur eben immer ein bisschen da.

Io und ich diskutierten ob wir, solange die meisten Kisten noch zusammengepackt sind, einfach direkt wieder ausziehen oder ob wir lernen könnten damit umzugehen. Gegenüber vom Haus gibt es den Zenkreis e.V., dort könnte man innere Ruhe lernen. Oder man nimmt es als sportliche Herausforderung und geht Laufen wenn einen die Wut packt. Gegenlärmen ist jedenfalls keine Alternative, auch wenn wir einige üble Platten, fette Subwoofer, einen exzellenten Verstärker und den Vorteil der Box-Bodennähe zur Verfügung hätten. Besser ist es wahrscheinlich wenn wir Kurt einfach mal auf ein Bier einladen und ihn nett fragen ob er zumindest den Bass rausdrehen kann. Wir hoffen auf Verständnis weil Kurt selbst nämlich äußerst lärmempfindlich ist was Palaver im Treppenhaus angeht, und wir haben schon vermutet dass er die Musik nur als Gegenmaßnahme zum Drummer von unten aufdreht.

Der Drummer von unten ist leicht aggressiv, sieht aus wie Rob Zombie, hat alle seine Fenster mit psychedelischen Mustern zugemalt, verkauft dem Anschein nach Drogen an Halbwüchsige die verschüchtert durch den Hausflur tapsen, und trommelt täglich mehrere Stunden am Stück. Zum Glück bekommen wir in unserer Wohnung kaum etwas davon mit.

Die Wohnung selbst wird immer schöner, traumhaft sogar, aber zur Zeit packe ich nur leicht verhalten die Kisten aus…

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