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Dunkel

Donnerstag, Oktober 21st, 2010 | Author:

Mein Chef liebt die dunkle Jahreszeit.

“Ist das nicht toll wenn es so früh dunkel wird?” freut er sich

Die gesamte Belegschaft verzieht das Gesicht. Die meisten haben ja auch keinen Kamin zu Hause. Der Chef hat einen. Er stöbert begeistert nach Rezepten, Halloween-Dekoration und Angeboten für Ski-Urlaube, plant Weihnachtsgeschenke und Winteraktionen.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Dunkelheit. Einzige Problem: Das Damenklo wird ausschließlich durch spärlich einfallendes Tageslicht erhellt. Toilettengänge haben also vor 16:30 Uhr oder mit Taschenlampe stattzufinden. Die Aussicht auf eine Reparatur besteht zwar grundsätzlich, der Antrag wurde auch bereits bewilligt mit den Worten: “Ouh ja, da müssen wir dann morgen unbedingt mal eine Lampe installieren!”, aber.

Also aber mit Punkt. Denn jeder erfahrene Arbeitnehmer weiss: Wenn in einer betrieblichen Ankündigung die Worte: “Wir” (also nicht ich, aber bestimmt irgendwer) “müssen/sollten” (ja, wirklich, ganz unbedingt!) und “mal” (ja, wirklich ganz bald mal) fallen, braucht man sich eigentlich weiter keine Hoffnung zu machen.

Category: Job | Leave a Comment

Neues Sofa – neues Glück

Sonntag, Oktober 17th, 2010 | Author:

Es haben sich sicher schon einige gefragt, warum dieser Blog denn jetzt schon so lange brachliegt. Die Antwort ist im Grunde ganz einfach.

Wenn man den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, gibt es abends a) nicht so viel zu erzählen und oder b) anderes zu tun als noch mehr vor dem Computer zu sitzen…Und da ich es schrecklich finde mein Leben nach der Arbeit auszurichten und abends nur noch rumzugammeln mache ich Sport, Musik, Theater oder bastele an irgendwelchen neuen Projekten rum. Da bleibt leider nicht so viel Zeit übrig, und wenn man einmal raus ist…

Aber vielleicht wird es ja wieder was, zu erzählen gibt es sicher genug und es wird ja auch bald wieder Winter und es kommen besinnlichere Tage… ;-)

Ich habe übrigens einen netten jungen Mann gefunden, der auch Theater spielt und bereit war mir sein altes Sofa zu überlassen, damit ich mir tatsächlich eine neue Gitarre kaufen kann und dann nicht mit der neuen Gitarre auf dem Boden sitzen muss… (siehe “Existenzielle Erkenntnisse”) Den Mann hab ich dann gleich mit dem Sofa behalten. Nein, so einfach war es natürlich nicht, aber fast…

Category: Allgemeines, Fast Wichtiges | Leave a Comment

Intime Züge

Donnerstag, Mai 20th, 2010 | Author:

Seit neuestem fahre ich ja immer mit dem Zug zur Arbeit. Das ist sehr schön, weil die Fahrt nur zehn Minuten dauert und man so ein paar Minuten hat um morgens hoch und abends wieder runter zu kommen.

Dabei hört man so allerlei Sachen. Aus irgendeinem Grunde vertreiben sich viele Leute die Zeit im Zug mit telefonieren, vielleicht weil sie sich sonst einsam fühlen oder weil die Zeit ja auch immer so drängt und man immer alles direkt kommunizieren muss. Ich glaube, ja ich bin sogar fest davon überzeugt, dass einige Menschen depressiv oder gar wahnsinnig würden wenn es plötzlich kein Internet und keine Mobiltelefonie mehr gäbe. So reden also die Leute am Telefon über allerlei Zeugs, das jedem Hobbysoziologen und Betriebsspion Freudentränen in die Augen treiben würde. Man erfährt nicht nur viel über das Leben der Leute, sondern auch über ihre Beziehungen.

Gestern saß eine junge Frau genau neben mir und führte eine extensive Beziehungsbeendungsdiskussion mit ihrem (Ex)-Freund, der offensichtlich Probleme gehabt hatte sich eindeutig für sie zu entscheiden, dies aber nun bereute, sich aber immer noch nicht ganz sicher war und nun eruieren wollte ob es nicht doch klappen könnte, während sie nicht gewillt war mit mangelhaftem Engagement seinerseits zu leben, die Freundschaft -die er ja ursprünglich statt der Beziehung gewollt hatte- aber erhalten werden könnte, in welchem Falle er jedoch auch davon abzusehen hätte gewisse Sms mit Fragen über ihr derzeitiges Sexualleben, Träume oder Essverhalten zu schreiben, da ihn das ja nun nichts mehr anginge, er müsse sich also jetzt entscheiden was er wolle.

Wie er darauf reagierte wissen weder ich noch die Frau, weil die Verbindung abbrach. Dann stieg ich aus, weil man muss aufhören wenn es am Spannendsten ist.

Category: Fast Wichtiges, Reise Weise | Leave a Comment