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Ferien auf dem Land

Donnerstag, Juli 16th, 2009 | Author:

Anlässlich meiner Ferien habe ich mal meine Verwandtschaft auf dem Lande besucht. Praktischerweise wohnen Schwester, Mutter, Stiefvater, Onkel, Tanten und Grosseltern alle im Umkreis von zwei Kilometern.

Die ländlichen Umstände tragen insbesondere deswegen zum Wohlbefinden bei, weil sie sich so hervorragend zur Leibesertüchtigung eignen: Vor dem Grossvater flüchten, der mein Gesichtspiercing gern mit einem Seitenschneider entfernen würde, eine Stunde zu Fuß in den nächsten Ort zum Geldautomaten oder mit dem Hightech-Mountainbike meiner Schwester mit 40 km/h über hügelige Waldwege brettern.

Abends vor dem Fernseher – den ich zu Hause nicht besitze – durfte ich dann feststellen, dass man statt mühseligem Krimilesen auch einfach CSI  o. Ä. gucken kann. Leider ist der Effekt nicht ganz so tiefschürfend wie bei Büchern, die Spannung nicht so ausgereift und nervenaufreibend und die romantischen Stellen etwas oberflächlicher. Dafür bekommt man einen Fall in einer Stunde durch und muss keine ganze Nacht durchlesen bis man endlich weiss wer der Bösewicht ist.

Ich beschwere mich ja nur ungern schriftlich, besonders öffentlich, aber falls ich meinen Magenbeschwerden bald tödlich erliege, sollten die Leser dieses Blogs wenigstens wissen, warum ich nichts mehr schreibe. Seit meinem Türkeiurlaub plagen mich fürchterlichste Beschwerden, die den Verzehr von süßen, scharfen, blähenden, milch- oder fetthaltigen sowie in irgendeiner Form reizenden Sachen unmöglich machen. Richtig, ich ernähre mich von Zwieback und gedünstetem Gemüse – ohne Pfeffer und Knoblauch. Schande. Die schlimmste Plage aber ist, dass mich unsäglich verlockende Vorstellungen von Pommes, Woppern, Himbeertorte, Pasta mit Knoblauch-Sahnesauce, thailändischem Gebratenen und Käseaufläufen in den Wahnsinn treiben. Das wurde noch dadurch verschlimmert, dass die Wohnung meiner Schwester von Rezepten, Kochbüchern, Weinführern und Gewürzlexika nur so überquillt. Wenn man nachts vor Bauchschmerzen nicht schlafen kann, bleibt einem nichts anderes übrig, als mundwässernde Rezepte zu stöbern um sich wieder in den Schlaf zu lullen.

Ich glaube das rechtfertigt einen Arztbesuch. Entweder die Magenschmerzen müssen weg oder mein monstermäßiger Appetit. Mein Stiefvater mutmaßte schon dass ich an einem Bandwurm litte. Offensichtlich ist der Bandwurm ein ausgewiesener Freund von Walnusseis und Schokocrossies und versucht mich mit allen Mitteln zu bezwingen. Ich weiss nicht, wie lange ich es noch aushalte…

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Category: Essen, Home sweet Home, Reise Weise, wies so geht

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One Response

  1. 1
    Schwester S. 

    Die Pastamaschine steht weiterhin im Schrank – und verstaubt leider ein wenig…

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