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Kot

Mittwoch, August 06th, 2008 | Author:

Heute ist nichts passiert. Blogschreiben hat eine seltsame Komponente. Es ist befriedigender, wenn nichts passiert, denn dann kann man endlich schreiben, worüber man eigentlich schreiben will. Man ist nicht gezwungen schnöde Tatsachen abzuhaken oder exorbitante Erlebnisse kleinzuhacken und in konsumierbare Satzeinheiten zu pressen. Stattdessen kann man sich auf das konzentrieren, was hinter der Stirn passiert, und anfangen, ein paar ehrliche, echte Gedanken aufs Papier oder in den Äther zu bringen…

Es gibt Phasen im Leben, wo einen alles subtil ankotzt. Dieses stumpfe Gefühl der Öde sagt einem, dass man urlaubsreif ist. Schwierig, wenn man sich bereits in einem Urlaub befindet, oder jedenfalls so etwas Ähnlichem. Meine Langeweile, genauso wie meine vorhergehende Begeisterung beweisen jedoch, dass jeder Ort der Welt gleich langweilig oder interessant sein kann. Es ist demnach alles eine Frage der Perspektive.

Neue Erlebnisse sorgen für neue Perspektiven, unabhängig davon, ob man im Urlaub ist oder nicht. Das heisst: Wenn man aus dem Haus geht links gehen statt rechts. Durch eine Strasse wo man noch nie war. In ein Geschäft in das man sonst nie hineingehen würde. Etwas essen was man noch nie gegessen hat. Jeden Tag zwei neue Dinge, eine Woche lang, und das Leben verändert sich, wird bunter, farbenfroher und intensiver.

Aber jetzt mal ehrlich, das ist gar nicht so einfach. Die Motivation, in irgendeine neue Straße zu gehen, wird immens dadurch gesenkt, dass die Wahrscheinlichkeit, dort etwas Neues zu sehen oder erleben verhältnismässig gering ist. Ich bin heute in einen Park gegangen. Es war ein todeslangweiliger Park. Im Gras lag ein Stöckchen mit einem Hundehaufen wie ein i-Punkt direkt daneben. Ich habe es fotografiert und als Kunst deklariert. Möglicherweise werde ich mit den Bildern eines Tages berühmt, aber vorerst hat es nicht gereicht um meinem Tag einen Sinn zu geben der länger als eine halbe Stunde Substanz behält.

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Category: Die ersten Tage in Sydney

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