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Drei Wochen Sydney

Samstag, August 09th, 2008 | Author:

  • Nach drei Wochen kann ich nun den australischen Akzent erkennen. Ein mancher mag denken: Was, erst nach drei Wochen? Doch es sollte gesagt sein, dass in Australien sehr, sehr viele Menschen leben, die komisch sprechen, und alle sprechen anders komisch.
  • Nach drei Wochen in Australien ist nun sonnenklar: In keinem Land der Welt ( ausser vielleicht Frankreich und Italien) gibt es besseres Brot als in Deutschland. Zuerst hatte ich Angst es gibt hier gar kein Brot, wie in Holland, ein Land das so nahe an Deutschland liegt und es trotzdem auf die Reihe bekommen hat sich jeglicher vernünftigen Brotbackkultur zu entziehen. Ich bin in Surry Hills in eine Bäckerei gegangen. Ich schwöre, das Brot sah von Weitem echt aus! Um ehrlich zu sein war es nach einer Woche trockener Lagerung erträglicher als zum Zeitpunkt der Erstehung. Nachdem ich mich bei meinen Mitbewohnern beschwert hatte, empfahl Moe mir einen Bäcker um die Ecke, der richtiges Brot verkauft. Die Schlange vor dem Laden, und die Preise die man in der Regel bei diesem Bäcker vorfindet erinnern mich an die Zeiten der Lebensmittelrationierung die ich nie erlebt habe… Aber das Brot ist tatsächlich zumindest in der Konsistenz dem deutschen Brot ähnlich, und wenn man viel Butter, Käse und Tomate draufmacht und die Augen schließt könnte man meinen es wäre ein richtiges Brot!
  • Wenn ihr je nach Australien kommt bringt viel Alkohol mit. Dat is düer hier.
  • Unser Haus wird komplett von innen gestrichen! Das ist grossartig, denn für horrende Mietpreise bekommt man hier trotzdem nur winzige, heruntergekommene Kaschemmen, und nun bekommen wir für nur wenige Tage unerträgliche Umstände ein fein renoviertes Haus, wo die Farbe hoffentlich nicht mehr schimmelnd von der Badezimmerwand abplatzt.
  • Das mit den Aborigines ist komisch hier. Da liegt in der Tat so Einiges im Argen… Es gibt ziemlich viele Ghettos wo “Indigenous Australians” leben, da traut sich nicht mal die Polizei hin. Was in Europa nicht so wirklich präsent ist, ist dass die Ureinwohner Australiens schon seit über 40.000 Jahren hier leben. Daran ist so einiges bemerkenswert: Zur Gattung Mensch gehörend stammen die Ureinwohner vom Affen ab, davon gab es aber ursprünglich in Australien keine, und Australien war schon immer eine Insel. Das bedeutet, dass die Aborigines schon 30.000 Jahre bevor irgendeine andere Menschenrasse überhaupt auf die Idee kam ein Boot zu bauen, die Seefahrt beherrscht haben müssen! Ganz nebenbei haben sie es sich auf dem so ziemlich ungemütlichsten Kontinent der Welt gemütlich gemacht und es geschafft unter den wirklich inhumansten Umständen eine funktionierende und florierende Kultur mindestens 40.000 Jahre lang am Leben zu halten. Das nenne ich in der Tat mal eine Leistung.
  • Meine Literatur zu Australien (“Downunder” von Bill Bryson) sagt zudem dass es nur einem unglücklichen Zufall zu verdanken ist dass Australien von den Briten und nicht den Franzosen zuerst besetzt wurde, was deswegen unglücklich ist weil diesem Kontinent, wie Bryson so schön sagt, 200 Jahre englische Küche hätte erspart bleiben können. Naja, zum Glück haben die vielen verschiedenen Einflüsse europäischer und vor allem asiatischer Kochkunst dann doch letztendlich zu einer sehr annehmbaren Esskultur geführt. Obwohl man das Restaurant “Löwenbräu” im Stadtteil The Rocks vielleicht meiden sollte…
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Category: Die ersten Tage in Sydney, Leben in Australien

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3 Responses

  1. 1
    Ma 

    Brot….Garantiert ohne natürliche Zusatzstoffe! Tja – auf Mallorca ist das auch manchmal ein Problem. Selbst backen?

    Kommas… Hab so ein Spass an den Blogs, aber manchmal möcht ich eine Handvoll Kommas verstreuen… Ich pack mal welche in die Tüte und schick sie dir!

    Machst du Fotos von dem tollen Park?

  2. 2
    Klarmann 

    Kommas? das wort ist ja noch schmerzhafter als ein satz ohne selbige satzzeichen… :/

  3. 3
    admin 

    Habe ich tatsaechlich irgendwo “Kommas” geschrieben? (Wenn ja, verzeihung vielmals, ich meinte natuerlich “Kommata”) oder war das eine nette Art Kritik an meiner Giesskannenmethode zu aeussern? Ich war schon immer fuerchterlich in jeder Form von Grammatik. Im Englischen ist es einfach, man laesst am besten die Satzzeichen weg, dann macht man weniger Fehler als wenn man es tut (kann man das so schreiben? Herrjeh…) Ansonsten tendiere ich dazu meinem Gefuehl zu folgen, nur werden es dann aufgrund meiner ausgiebigen Satzstrukturen meist ziemlich viele Kommas – ups, ich meinte natuerlich Kommata – und dann bekomme ich das Gefuehl ich sollte vielleicht weniger verwenden. Das ist zugegebenermassen weit weg von jeder rationalen Verwendung von Grammatik, ich bitte dies zu entschuldigen. Ich bitte bei dieser Gelegenheit auch zu entschuldigen, dass ich meist kein scharfes S oder Umlaute schreiben kann, was allerdings nicht an mir liegt, sondern am beschraenkten Lautschatz der Australier.

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