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Spam

Mittwoch, Juli 27th, 2011 | Author:

Ich habe derzeit über 1600 Spamkommentare die ich verwalten müsste. Hauptsächlich Viagra-Anbieter und Schweinkramseiten die mir sagen dass ich den tollsten, bestgeschriebensten und informativsten Blog der Welt habe. Manchmal ertappe ich mich dabei wie ich die Kommentare durchlese und mir selbst auf die Schulter klopfe, nur um sie dann anschließend zu löschen. Manche haben aber auch humoristischen Charakter. Derzeitiges Highlight: Zum Artikel “Lebenslauflüge” von der Jobörse/Arbeitsagentur ein aufrichtiges Lob über meinen tollen Artikel.

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Brockhaus siegt!

Samstag, Juni 25th, 2011 | Author:

Es gibt Leute, die so weit gehen würden zu sagen, dass die ständige und ortsunabhängige Nutzung des Internets zur fortschreitenden Verdummung unserer Bevölkerung führt, weil man alles direkt nachgucken kann und niemand mehr nachdenken oder selber Lösungwege erschließen muss.

Ich kann das nicht beweisen, halte das aber auch durchaus für möglich und nicht erstrebenswert. Schon gar nicht, wenn man auf einer Party ständig sein Smartphone rausholen muss, weil “smarter content” nicht mehr vom eigenen Hirn bereitgestellt wird. Der Spruch “Männer denken mit dem Schwanz” muss ja mittlerweile auch “Männer denken mit dem Smartphone” heissen…

Und überhaupt: Was ist wenn das System mal zusammenbricht? Ich oute mich hiermit offiziell als Systemskeptiker. Ja, ich mache Hamsterkäufe, ziehe Tomaten auf der Fensterbank um einen weiteren Schritt in Richtung Selbstversorgung zu gehen, mache Sport für den Ernstfall statt für die Figur und lese Survivalbücher. Je komplexer die Technik wird, desto weniger Ahnung haben wir doch wie sie funktioniert. Das merkt man mal so richtig, wenn beim niegelnagelneuen Auto die Elektronik streikt und plötzlich gar nichts mehr geht. Ja, da kann man nicht einfach beim nächsten Schrauber für ‘nen Appel und’n Ei alles wieder heile machen lassen, nein, da muss man in die teure Fachwerkstatt und die schicken die Karre erstmal ein…mit DHL oder so.

So, nun kam auf der letzten Party die Frage auf, ob Marienkäfer Zwitter seien. Ein Mensch holte sofort sein Smartphone raus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Während meine bessere Hälfte (angehender Lehrer) davon inspiriert einen glühenden Vortrag über den Nutzen von Nachschlagewerken hielt, bemerkte Udo plötzlich: “Da steht ein Brockhaus im Regal.” “Gib mal her.” forderte der Mann, während der Benutzer des klugen Telefons noch an Selbigem herumfummelte und “Ich habs gleich!” sagte.

“Nee, Marienkäfer steht bestimmt nicht im Brockhaus.” meinte ich. “Dann müssten ja auch alle anderen Käfer drinstehen, und Vögel und Pflanzenarten… das ist bestimmt zu speziell,” Udo sah uns zögerlich an ob wir uns einigen würden, kontemplierend ob er das Risiko eingehen sollte, das seltsame Buch umsonst aus dem Regal zu hieven.

“Mann, wieso lädt der denn jetzt so langsam? Was ist denn hier für ein Scheiss-Empfang?” schimpfte der Benutzer des klugen Telefons. Der Mann sagte zu Udo:”Komm schon, gib jetzt mal her dem Papa.” Udo holte den Brockhaus aus dem Regal, und mit einem Griff hatte der Mann den Buchstaben K aufgeschlagen, zwei Seiten umgeblättert und zitierte: “Der Marienkäfer ist ein halbkugeliger Käfer…Fünfpunkt, Siebenpunkt… Die Larven der Männchen… AHA! Also: keine Zwitter.”

“Hab ich doch gesagt.” sagte ich.

“Jetzt hab ichs auch, ich habs auch!” schrie der Benutzer des klugen Telefons, doch es war viel zu spät. Der Brockhaus hatte gesiegt.

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Herrenklo

Freitag, Januar 14th, 2011 | Author:

Das Damenklo war – zumindest während der Winterzeit – aus Mangel an Hausmeistern die sich um sowas kümmern – nicht beleuchtet, was bei Arbeitszeiten nach 16:00 Uhr hiess, dass ich entweder im Stockdunklen pinkeln oder das Herrenklo benutzen musste. Bei sowas bin ich nicht so zimperlich, deswegen wählte ich Alternative 2.

Erstaunt durfte ich feststellen, dass das Männerklo nicht nur weniger ungesund aussehende Brühe aus dem Rohr wirft, sondern dass auch Handtücher, Zeitschriften (Titanic) und lustige Poster vorhanden sind, was den Toilettengang plötzlich zu einem ungeahnt angenehmen und entspannenden Erlebnis machte. Vermutlich können sich Damen was das angeht durchaus eine Scheibe von den Herren abschneiden, und nicht gehetzt Höschen runter Höschen rauf diese lästige Angelegenheit hinter sich bringen: Nein, Hose bis runter zwischen die Knöchel und lecker ein Buch und eine Tasse Tee dazu, das wäre sowohl entspannungsfördernd als auch pausenausweiternd ohne dass man extra Raucher werden muss.

Leider war dann irgendwann das Licht und auch der Abfluss repariert, und ich musste wieder aufs Damenklo. Interessanterweise sind die Lichtschalter für beide Räumlichkeiten miteinander verbunden, es gibt aber außer mir nur Herren, denen nicht einmal bewusst ist, dass sich nebenan noch eine Damentoilette befindet. Ich saß also das erste Mal wieder im Hellen da, als plötzlich nebenan die Klospülung ging und es auf einen Schlag zappenduster wurde. Seitdem gehe ich wieder aufs Herrenklo.

Category: Fast Wichtiges, Job | 3 Comments

Wurzelbehandlung

Mittwoch, Januar 05th, 2011 | Author:

Eine Wurzelbehandlung ist ein guter Zeitpunkt um über sein Leben nachzudenken. Meins ist zwar auf obskure Weise unkompliziert und in angenehmem Maße aufregend, aber weitestgehend unübersichtlich. Unübersichtlich dahingehend, dass ich die meiste Zeit so sehr damit beschäftigt bin mit meinem Leben beschäftigt zu sein, dass bedauerlicherweise keine Zeit bleibt die Sinnhaftigkeit meiner Beschäftigungen zu würdigen oder gegebenenfalls zu überprüfen.

Wurzelbehandlungen stellte ich mir immer als außergewöhnlich schlimm vor, sowas wie ein Wasserrohrbruch, also etwas wo man gezwungen ist, Leib und Leben in die Händen eines Menschen zu legen, dem man nicht mal seine tote Schwiegermutter anvertrauen würde: eines Handwerkers. Doch die Behandlung erweist sich weniger schlimm als erwartet – im Gegensatz zu einer normalen Füllung wo der Bohrer grob im Zahn herumrumpelt ist dies nicht schlimmer als durchschnittlich schlechter Geschlechtverkehr: eine unspektakuläre, mechanisch-leidenschaftslose Penetration der Wurzelkanäle ohne Orgasmus. Denke ich, bis ich eine halbe Stunde lang mit geöffnetem Kiefer und Stiften im Zahn dagesessen habe um auf Röntgenbilder und die Fortsetzung der sowieso schon ewigen Behandlung zu warten.

Am Ende teilte mir der Handwerker sinngemäß Folgendes mit: “Also wir ham dat getz so gut wie ging repariert, aba da müssen wa nochma ran, da muss ne Krone drauf. Dat wird aba nich billich. Ich mach Ihnen mal nen Kostenvoranschlag fertich.” Dentaler Wasserrohrbruch.

Damit ist die Gage meines Auftritts an Silvester futsch. James Bond Gala. Der Grund warum ich die Weihnachtstage fast asketisch überstanden habe. So kanns gehen. Jedenfalls bleibt mein Sparbuch heile. Nach der Wurzelbehandlung ruft mich mein Kollege an – der gleichzeitig der größte Dentalphobiker ist den ich kenne – und regt sich über Unwesentliches auf.  Ich überlege ob ich ihm Einzelheiten der eben durchgeführten Behandlung mitteilen soll, beschließe aber dass ich auch die auditive Übertragung eines sich erbrechenden Menschen gerade nicht vertrage. Aufgrund der Betäubung kann ich darob nichtmal mit den Zähnen knirschen, geschweige denn essen. Zugegeben, es ist lustig wie die Leute gucken wenn meine Lippen aneinander vorbei schließen und mir beim Essen der Sabber aus dem Mundwinkel läuft… und gut dass es in ein paar Stunden vorbei ist.

Abends stelle ich fest, dass ich das wichtigste Requisit für die Show, eine Spielzeugpistole, verloren habe. Wo bekomme ich am Vorabend von Silvester um 20:30 eine Spielzeugpistole her? Weil alle Geschäfte zu ahebn oder keien Spielzeugpistolen, mein Kollege doof war, mein Freund unpässlich und der Zahnarzt auch nur ein Handwerker ist gehe ich wahllos in eine schlimme Kneipe mit wummernder Musik, trinke ein Bier und versuche einem wildfremden Menschen klarzumachen, dass mein Leben gerade ätzend ist weil ich keine Spielzeugpistole habe. Er versteht es nicht. Wie gesagt, auf obskure Weise unkompliziert.

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Winterträume

Dienstag, November 23rd, 2010 | Author:

Auf dem Weihnachtsmarkt schlendern Polizeieinsatzkräfte herum – also nicht die mit Uniform, sondern mit Kampfanzug. Sie sind jung, gutaussehend und gut gelaunt. Mittagspause bei einem Apfel im Schokomantel? Oder sind sie etwa im Dienst und passen auf, dass niemand einer Oma die Handtasche klaut? Ich stelle mir vor, wie plötzlich eine wilde Verfolgungsjagd ausbricht und die beiden jungen Polizisten fit und fidel einen Verbrecher durch zerberstende Stände voller Kerzen, Silberschmuck, Strickwaren und Süßigkeiten jagen. Sehr schön.

Mein erstes Konzert: nächsten Freitag. Ins Hemd machen ist eine gelinde Bezeichnung für meinen Gemütszustand. Ich gucke Castingshows mit minderbegabten, dicken, pickeligen, amerikanischen Teenagern um mein Ego zu stärken. Zusätzlich werden gerade alle Leute um mich herum von einer feisten Grippewelle umgeworfen, und ich kann von Glück sagen, dass ich nur ein bisschen heiser bin, was jedoch auch alles andere als förderlich ist… Vielleicht helfen noch mehr Stricksocken.

Category: Fast Wichtiges, Gekünsteltes | Leave a Comment

besch(t)euert

Dienstag, November 16th, 2010 | Author:

Wenn man groß wird, muss man Steuern bezahlen. Oder, wenn man ganz wenig Geld verdient, vielleicht auch nicht. In jedem Fall muss man aber einen seitenlangen Wisch mit seltsamen Fragen ausfüllen. Wieviel Geld man verdient hat, zum Beispiel. Eine Frage, die schon an sich sehr schwer zu beantworten ist, wenn man nicht mal mehr weiss was man letzten Monat gemacht hat und Briefe wochenlang mit sich rumträgt weil man zu geizig ist sich mal ein 20er Paket Briefmarken zu kaufen. Ist aber noch eine der leichteren Fragen, und ich werd langsam bescheuert, und mit ein bisschen Pech auch noch besteuert.

In der Serie Black Books muss der irre und chaotische Buchhändler Bernhard Black seine Steuerklärung machen, zur Ablenkung ruft er seine Mutter an, faltet seine Socken und lässt die Zeugen Jehovas rein. Als er feststellt, dass er keine Erklärung abgeben muss wenn er schwer verletzt ist, versucht er sich den Arm mit einem elektronischen Tranchiermesser abzusäbeln. In letzter Sekunde entdeckt er jedoch auf der Straße ein paar gewalttätige Skinheads, die gerade einen Buchhalter zusammenschlagen, er stürmt raus und fragt: “Which one of you bitches wants to dance?” Der Buchhalter ist ihm so dankbar für die selbstlose Rettung dass er hinterher seine Steuererklärung macht.

Ich sitze im Frühstückraum des schwedischen Möbelhauses, das erst in einer halben Stunde aufmacht, und brüte über meiner Steuererklärung. Beziehungsweise, ich schaue mich nach gewalttätigen Jugendlichen oder gefährlichen Gegenständen um. Fehlanzeige, nur Muttis, Rentner und junge Leute, die aussehen als wären sie gerade aus einer Werbetafel ausgestiegen. So gehetzt sind die, ein ganzes Leben in einer Werbetafel, jetzt endlich raus, da hat man einiges nachzuholen. Und ein paar Möbel braucht man auch. Vielleicht ist ja ein frischgebackener, enthusiastischer Steuerberater dabei, dem man ein paar Einrichtungstips geben kann, und zum Dank dafür… Ja, manchmal lasse ich mich in meinen Fantasien etwas hinreissen.

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White Russian – Asian Style

Sonntag, November 07th, 2010 | Author:

Big Lebowski Party. Burger und White Russian – eine fabulös süffige Mischung aus Wodka, Kaffeelikör und Milch. Statistik: 2 Flaschen Kahlua, 3 Liter Wodka, 5 Liter Milch.

Alle schlürfen genüßlich die hellbraune, sahnige Flüssigkeit aus ihren Gläsern. Katleen hält ein frisch gefülltes Glas in der Hand. Sie nippt, springt plötzlich auf und spuckt das ganze ins Waschbecken.

“What’s wrong with you???” fragen alle. Dann trinkt Shah an seinem Glas, springt ebenfalls auf und spuckt seinen Drink aus.

“Man, did you use soy sauce instead of Kahlua?” fragt Katleen ihn.

Der gute Shah hatte beim Griff in den Kühlschrank offensichtlich die große Flasche Kikkuman Sojasoße mit dem braunen Kaffelikör verwechselt und sich und Katleen eine großzügige Portion der asiatischen Würzsoße mit Wodka und Milch auf Eis serviert…

Category: Essen, Party | Leave a Comment

Mittagspause

Dienstag, Oktober 26th, 2010 | Author:

In der Mittagspause sitzen wir alle zusammen und essen.

Plötzlich dringen aus dem Nachbarbüro seltsame Laute. Ersticktes Stöhnen, dumpfes Klatschen und Klackern, triumphales Keuchen, atemloses Kichern. Der neue Praktikant hält irritiert inne und starrt die anderen an, die in aller Seelenruhe weiteressen.

Von nebenan schreit es:

“Jaaaa! Oh ja! Gleich hab ichs…”

“Oh, hm… verdammt! Rein da du Drecksding!”

“Mach schon, ja!”

“Oh ja, so ist gut, weiter, weiter links! JAAAA!”

Der Praktikant fragt völlig entgeistert: “Was zum Teufel tun sie da?”

Da sich ansonsten niemand erbarmt, erkläre ich zwischen zwei Bissen mit vollem Mund: “Die kickern.”

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Dunkel

Donnerstag, Oktober 21st, 2010 | Author:

Mein Chef liebt die dunkle Jahreszeit.

“Ist das nicht toll wenn es so früh dunkel wird?” freut er sich

Die gesamte Belegschaft verzieht das Gesicht. Die meisten haben ja auch keinen Kamin zu Hause. Der Chef hat einen. Er stöbert begeistert nach Rezepten, Halloween-Dekoration und Angeboten für Ski-Urlaube, plant Weihnachtsgeschenke und Winteraktionen.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Dunkelheit. Einzige Problem: Das Damenklo wird ausschließlich durch spärlich einfallendes Tageslicht erhellt. Toilettengänge haben also vor 16:30 Uhr oder mit Taschenlampe stattzufinden. Die Aussicht auf eine Reparatur besteht zwar grundsätzlich, der Antrag wurde auch bereits bewilligt mit den Worten: “Ouh ja, da müssen wir dann morgen unbedingt mal eine Lampe installieren!”, aber.

Also aber mit Punkt. Denn jeder erfahrene Arbeitnehmer weiss: Wenn in einer betrieblichen Ankündigung die Worte: “Wir” (also nicht ich, aber bestimmt irgendwer) “müssen/sollten” (ja, wirklich, ganz unbedingt!) und “mal” (ja, wirklich ganz bald mal) fallen, braucht man sich eigentlich weiter keine Hoffnung zu machen.

Category: Job | Leave a Comment

Neues Sofa – neues Glück

Sonntag, Oktober 17th, 2010 | Author:

Es haben sich sicher schon einige gefragt, warum dieser Blog denn jetzt schon so lange brachliegt. Die Antwort ist im Grunde ganz einfach.

Wenn man den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, gibt es abends a) nicht so viel zu erzählen und oder b) anderes zu tun als noch mehr vor dem Computer zu sitzen…Und da ich es schrecklich finde mein Leben nach der Arbeit auszurichten und abends nur noch rumzugammeln mache ich Sport, Musik, Theater oder bastele an irgendwelchen neuen Projekten rum. Da bleibt leider nicht so viel Zeit übrig, und wenn man einmal raus ist…

Aber vielleicht wird es ja wieder was, zu erzählen gibt es sicher genug und es wird ja auch bald wieder Winter und es kommen besinnlichere Tage… ;-)

Ich habe übrigens einen netten jungen Mann gefunden, der auch Theater spielt und bereit war mir sein altes Sofa zu überlassen, damit ich mir tatsächlich eine neue Gitarre kaufen kann und dann nicht mit der neuen Gitarre auf dem Boden sitzen muss… (siehe “Existenzielle Erkenntnisse”) Den Mann hab ich dann gleich mit dem Sofa behalten. Nein, so einfach war es natürlich nicht, aber fast…

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